Das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt unter der Förderungsnummer 34620/01-23 geförderte Projekt hatte eine Laufzeit von 30 Monaten vom 11. Juli 2019 bis zum 11. Januar 2023. Die Euroteam Bauchemie GmbH leitete das Projekt, während das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) den Testrahmen und die Kriterien zur Verfügung stellte. Ziel war es, zwei dauerhafte Abdichtungssysteme für Anlagen zu entwickeln, in denen Dung, Gülle und Silage (zusammenfassend als JGS-Flüssigkeiten bezeichnet) gelagert oder gehandhabt werden. Ein System war als hochelastische Abdichtung für vertikale Fugen in Kombination mit einer Schutzbeschichtung gedacht, während das andere eine wenig elastische, mechanisch robuste Abdichtung für Bodenfugen war, ebenfalls in Kombination mit einer Beschichtung.
Die ersten Arbeiten konzentrierten sich auf Epoxidharzformulierungen auf der Basis von Novolak/Amin-Härtern, die mit verschiedenen Weichmachern gemischt wurden. Es wurden Laborproben hergestellt und den strengen DIBt-Tests unterzogen, die die chemische Beständigkeit gegenüber JGS-Flüssigkeiten und die mechanische Leistung unter Temperatur- und Druckbedingungen bewerten. Keine der Epoxidmischungen erreichte die geforderte Haltbarkeit; viele Prüfkörper versagten vor der geplanten Expositionszeit, was auf eine unzureichende Vernetzungsdichte und eine unzureichende Beständigkeit gegenüber den aggressiven JGS-Medien hindeutet. Daher wurden keine weiteren Feldversuche mit den Epoxidharzsystemen durchgeführt.
Ein anschließender Wechsel zu Polyasparaginsäure-Bindemittelsystemen erwies sich im Labormaßstab als erfolgreich. Sowohl eine Dichtungsmasse als auch eine Beschichtungsformulierung auf der Basis von Polyasparaginsäureester-Bindemitteln erfüllten die Kriterien des DIBt für die Chemikalienbeständigkeit und zeigten eine zufriedenstellende mechanische Festigkeit. Der Polyasparaginsäure-Dichtstoff wies eine hohe Elastizität auf, während die Beschichtung eine robuste Barriere gegen JGS-Flüssigkeiten bildete. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Polyaspartic-Ansatz die gesetzlichen Anforderungen für JGS-Anlagen erfüllen könnte. Die hohen Kosten des Polyaspartic-Bindemittels führten jedoch zu einer Ablehnung durch die Marketing- und Vertriebsabteilung, so dass das Projekt nicht in die kommerzielle Produktion übergehen konnte.
Der Bericht empfiehlt die Fertigstellung der Polyaspartic-Formulierungen und die Erkundung der Hinzufügung von Einkomponenten-Polyurethan-Dichtstoffen für Oberflächenreparaturen, die eine verbesserte Langlebigkeit und einfache Anwendung bieten könnten. Weitere Arbeiten würden die Anpassung der Formulierungen, die Durchführung unabhängiger Zertifizierungstests und die Bewertung der Kompatibilität von Grundierungen umfassen, insbesondere die Anfälligkeit von Polyaspartic-Bindemitteln für Verseifung auf feuchten Betonsubstraten. Das Projekt kam zu dem Schluss, dass ein marktreifes Produkt innerhalb des Förderzeitraums zwar nicht erreicht werden konnte, die Labordaten jedoch die Machbarkeit von Dichtungsmitteln und Beschichtungen auf Polyaspartic-Basis für JGS-Anwendungen untermauern, vorbehaltlich der Kostenoptimierung und der behördlichen Genehmigung.
